Osaka – Cup Noodles Museum

 

Cup Noodles, wer kennt sie nicht? Ein Becher voll mit Nudeln, Gewürze, Fleischstückchen und Gemüse, der mit heißem Wasser übergossen und in minutenschnelle zur super leckeren Suppe wird.
Bei unserem Japanaufenthalt haben wir uns praktisch davon ernährt und da liegt es nahe, dass wir uns auch ihren Ursprung mal etwas genauer angesehen haben. Wir waren fasziniert vom Cup Noodles Museum und der Geschichte, die hinter den Nudeln steckt. Und wie beeindruckend ist es erst, dass es ein einzelner Mann geschafft hat die Essenskultur einer ganzen Nation zu prägen.

 

Die Hauptzutat sowohl der Instant als auch der Cup Noodels ist Ramen, eine japanische Nudel, die jedoch ursprünglich aus China stammt. In Japan findet man sie überall. Ob bei Seven Eleven oder in den allseits beliebten Ramen Läden. Als Ramen wird nämlich nicht nur die Nudel an sich bezeichnet, sondern auch die daraus hergestellten Suppen.

Das Instant Ramen Museum befindet sich in Ikeda, einer Stadt in der Nähe von Osaka. Schon bevor man das Museum betritt, wird man von einer Statue des Begründers der Cup Noodles, Momofuku Ando, begrüßt.

Das Museum besitzt insgesamt 11 Attraktionen. Eine davon ist das Cupnoodles Drama Theater, dass die Geschichte der Cup Noodels und seines Schöpfers erzählt.

 

Dieser Beitrag ist übrigens ein Auszug aus meinem Artikel aus der Wiener Zeitung 😊

 

 

Cupnoodles Drama Theater –
Die Geschichte hinter den Cup Noodles

Als Momofuku Ando gegen Ende des Zweiten Weltkriegs durch seine Heimatstadt Osaka spazierte beobachtete er hungrige Menschen. Sie hielten sich in einer Schlange gereiht vor einem Laden auf, um eine heiße Schüssel Ramen zu ergattern.

Als auch lange nach Kriegsende noch immer Nahrungsmittelknappheit herrschte, kam Ando zu dem Schluss, dass der Hunger die dringlichste Frage seiner Zeit ist. Er war der Meinung, dass nur dann Friede einkehren kann, wenn alle Leute genug zu essen haben. Und so hatte er es sich, in seinem fortgeschrittenen Alter (48), in den Kopf gesetzt dem Hunger in seinem Land ein Ende zu bereiten. In seiner Idee war das perfekte Gericht lecker, unverderblich, schnell zubereitet, günstig und gesund. Er erinnerte sich an die Szene, in der eine Menschenschlange auf Ramen wartete, zurück, die er vor mehr als einem Jahrzehnt beobachtet hatte und ihm kam eine Idee.

Doch der Weg zur Cup Noodle Suppe war alles andere als einfach.

Die Haltbarmachung der Ramen Nudeln war eines seiner größten Herausforderungen. Nach einem Jahr intensivster Forschung in einem kleinen Schuppen hinterm seinem Haus, löste er dieses jedoch durch Zufall. Eines Abends fielen ihm ein paar seiner Ramen Nudeln in heißes Tempura-Öl. Durch dieses „Missgeschick“ entdeckte er die entwässernde Wirkung, die das heiße Öl auf die Nudeln hatte und läutete somit die Geburtsstunde der Instant Noodle ein.

Seine nächste große Inspiration fand er Jahre später bei einer Geschäftsreise nach Amerika. Sie diente dem Zweck seine Nudeln auch in den USA zu vermarkten. Als er die Geschäftsleute dabei beobachtete, wie sie seine Ramen Nudeln in Kaffeebechern zubereiteten, da es in Amerika weder geeignete Schüsseln noch Stäbchen gab, war die Idee der Cup Noodels geboren.

Von der Vorstellung bis zum fertigen Produkt vergingen jedoch mehrere Jahre. Ando musste eine ganz neue Maschine erfinden, die die Cups über die Nudelnester stülpte und dann umdrehte. Denn durch die Maschine, die sie einfach von oben in den Becher fallen ließ, landeten die Nudeln immer schief im Becher, was das optimale Garen und die ordnungsgemäße Versiegelung der Cups verhinderte.

Als auch dieses Problem gelöst war, gab es im Jahr 1971 für den Siegeszug der Cup Noodles kein Halten mehr.

 

Instant Noodles Tunnel

Seit dem ersten Erscheinen der Instant Ramen wurden mehr als 800 Geschmacksrichtungen produziert. Sie alle wurden im Instant Noodles Tunnel des Instant Ramen Museums gesammelt. Hier findest du auch, das erste Produkt, dass Momofuku Ando im Jahr 1958 auf den Markt brachte, die Chicken Ramen.

 

Tasting Room

Eine weitere Attraktion im Ramen Museum  ist der Tasting Room. An den dort aufgestellten Automaten kannst du sowohl limited- Cup Noodles Editions also auch Cup Noodle Produkte, die ganz neu am Markt sind oder nur in bestimmten Regionen Japans verkauft werden, erstehen und probieren.

Unsere besonderen Highlights waren jedoch die Chicken Ramen Factory und die My Cupnoodle Factory.

 

Chicken Ramen Factory

In der Chicken Ramen Factory darfst du selbst Hand anlegen. Hier stellst du selbst Ramen Nudeln her, designst die Verpackung deiner eigenen Chicken Ramen und erlebst das modernisierte „Missgeschick“ von Ando, den Fritierprozess, nach. Obwohl der Workshop auf Japanisch abgehalten wird, konnten wir den Zubereitungsschritten gut folgen und hatten extrem viel Spaß.

 

My Cupnoodle Factory

Auch die My Cupnoodle Factory ist etwas ganz besonderes. In ihr kannst du dir deine eigene Cup Noodle Suppe zusammenstellen. Du hast die Möglichkeit aus 5.460 Geschmackskombinationen zu wählen, die sich dadurch ergeben, dass du zwischen 4 verschiedenen Suppen und 12 Toppings wählen kannst. Nachdem der Cup verschlossen wurde und kannst du ihn noch in einen luftgefüllten Beutel geben, der wie eine Mini-Luftmatratze aussieht, um ihn mit nach Hause zu nehmen.

 

Der Erfinder der Cup Noodels und der Gründer des Instant Ramen Museums, Momofuku Ando, starb 2007. Momofuku Ando war ein Mann, der sich trotz aller Schwierigkeiten nicht entmutigen ließ. Er zeigte eindrucksvoll, dass aus einer kleinen Idee etwas ganz Großes entstehen kann und dass es nie zu spät ist seinen Lebenstraum wahr werden zu lassen.

 

Fazit:

Das Instant Ramen Museum hat ein gut durchdachtes Konzept mit vielen interaktiven Stationen und ist somit ein spannendes Tagesausflugsziel für Groß und Klein. Einziges Manko ist, dass alle Stationen im Museum nur japanisch beschriftet sind und auch die Cooking Class in der Chicken Ramen Factory nur in japanischer Sprache abgehalten wird. Lediglich für das Cupnoodles Drama Theater können Audioguides  gegen Auslegung von 2000 ¥, welche man bei Retournierung wieder zurückerhält, ausgeliehen werden. Obwohl wir nicht alles lesen konnten, hat uns der Besuch des Instant Ramen Museums sehr gut gefallen. Bei unserem nächsten Japan-Trip werden wir bestimmt wieder vorbeischauen.

Das Momofuku Ando Instant Ramen Museum regt dazu an selbst kreativ zu werden und den Ideen, die einem im Kopf herumschwirren eine Chance zu geben. Denn jeder von uns hat das Potenzial ein Erfinder zu sein. 😉

 

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Besucht am: 26.04.2017

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